Elmar unterwegs - Autor Elmar:
Einer dieser Tage – im Rhythmus der Pedale
Es gibt Tage, die schon beim ersten Sonnenstrahl das Gefühl vermitteln: Das wird etwas Besonderes. Heute wird’s gut. Heute ist genauso ein Tag. Ein warmer Sommermorgen, wolkenloser Himmel, die Luft noch frisch – perfekt für eine ausgedehnte Radtour mit Freunden.

Morgendämmerung über dem Sempachersee - Aufwärmen durch Felder und Dörfer
Pünktlich nach Sonnenaufgang rollen wir los, dem Sempachersee entlang, der noch in goldenes Morgenlicht getaucht ist. Die ersten Tritte sind gemächlich, fast wie ein Ritual: Muskeln wecken, Atem finden, den Körper in den Tagesrhythmus bringen.
Via Sempach geht es weiter nach Neuenkirch, Rothenburg und schliesslich Luzern. Wir beide, die in Sursee resp. Oberkirch losfahren, plaudern, tauschen uns aus, voller Vorfreude auf einen tollen, sonnigen Tag auf unseren Velos.
Die ersten 25 Kilometer sind wir zu zweit. In Luzern haben wir uns mit einem Kollegen verabredet – ein breites Grinsen seinerseits - nun sind wir ein Trio und fahren als eingespieltes Team weiter, das genau weiss, wie man zusammen fährt.

Seen, Sonne und Sommerduft
Die weiteren Kilometer verfliegen. Die Route führt uns nach Horw, am idyllischen Vierwaldstättersee entlang, weiter nach Alpnach und Sarnen.
Der Sarnersee glitzert im Sonnenlicht, während wir uns mental schon auf die bevorstehende Herausforderung einstellen: den Aufstieg zum Glaubenbielenpass: 12 Kilometer mit 1’200 Höhenmetern – knackig, aber landschaftlich ein Traum.




Die Herausforderung: Glaubenbielenpass
Zum Glück verläuft der grösste Teil im Schatten des Waldes. Nur am Anfang brennt die Sonne direkt auf uns herab, die ersten Kehren sind heiss und fordernd.
Nach einem Drittel zwingt uns ein Plattfuss am Hinterrad zu einer kurzen Pause, doch das Problem ist schnell behoben, wir lachen, weil es irgendwie zum Abenteuer passt.
Der Anstieg zieht sich, die Hitze fordert ihren Tribut, und wir füllen unsere Bidons regelmässig an den Brunnen am Strassenrand. Kaltes Wasser in die Flaschen, ein paar Tropfen ins Gesicht - weiter.


Oben – und frei
Oben, auf 1’611 Metern über Meer, werden wir belohnt: herrliche Aussicht, Gipfel soweit das Auge reicht, klare Bergluft, und das gute Gefühl, den anstrengendsten Teil der Ausfahrt geschafft zu haben. Wir atmen durch, sehen uns an, manchmal braucht es nicht viele Worte.
Die Abfahrt hinunter ins Entlebuch ist rasant, fast wie ein Rausch. Der Fahrtwind kühlt die heissen Beine und der Asphalt rauscht unter den Reifen. In Sörenberg beim Volg legen wir einen verdienten Verpflegungsstopp ein – Sandwich, Kuchen und selbstverständlich einen Espresso.


Nächste Kilometer im Gegenwind
Weiter geht es nach Schüpfheim, meist bergab, wir haben Glück, bei der grossen Baustelle in der Lammschlucht können wir gleich bei grüner Ampel weiterfahren.
Mit den Windvorhersagen ist das ja so eine Sache. Am Morgen meinte einer aus unserer Dreierrunde noch: „Maximal 5 km/h – und wenn überhaupt, dann Rückenwind.“ Die Realität sieht anders aus: eher 20 km/h – und das konstant von vorne. Bis Wolhusen ist der Gegenwind unser steter Begleiter.
Am Bahnhof in Wolhusen teilen sich unsere Wege – der eine von uns dreien fährt weiter nach Luzern, wir beide via Buttisholz zurück nach Oberkirch / Sursee.


Fazit eines perfekten Sommertages
Um sieben Uhr gestartet, um halb zwei Uhr wieder zuhause – 125 Kilometer und 1’700 Höhenmeter in den Beinen. Ein Tag, an dem einfach alles passte: gute Laune, schöne Landschaft, ein tolles Team. Nur eine kleine Panne – sonst lief alles rund.
Einer dieser Tage, die man voll und ganz lebt – und einer dieser Sommertage, die noch lange als Lächeln im Kopf bleiben.
Daten zum Weg
Start: Oberkirch / Zwischenziel: Glaubenbielenpass / Ziel: Oberkirch / Distanz: 125 km / Aufstieg: 1'700 hm
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Kommentare
War sicher anstrengend - einen Sommertag so zu geniessen - doch scheinbar genau das Richtige für dich 👍🏻👏🏻🫶
Schön geschrieben!