Tortour Gravel 200 🚴🏼

Veröffentlicht am 28. Juni 2025 um 20:00

Elmar unterwegs - Autor: Elmar

Anreise mit dem Zug nach Rapperswil – der Auftakt zum Gravel 200 Abenteuer

Der grosse Tag rückt näher – das Gravel 200 Abenteuer der Tortour steht kurz bevor! Heute mache ich mich auf den Weg nach Rapperswil, wo unser gemeinsamer Startpunkt liegt. Mit dem Zug reise ich bequem und entspannt an. In der Ferne schimmern schon die Alpen, und mit jeder Minute wächst die Vorfreude – aber auch der Respekt.

In der Nähe des Bahnhofs in Rapperswil sammeln sich langsam die Teilnehmer. Vertraute Gesichter, neue Bekanntschaften, ein gemeinsames Ziel: von Livigno aus mehr als 200 Kilometer und tausende Höhenmeter im Sattel zurück nach Rapperswil zu bewältigen. Doch bevor es losgeht, bringt uns ein Car samt Radanhänger über die Grenze nach Italien. Die Gravelbikes werden sicher verstaut, wir lehnen uns zurück und genießen die Aussicht – und vielleicht auch noch ein kurzes Nickerchen. Morgen wird’s ernst.

Ich bin bereit - habe viele Stunden trainiert – oder zumindest so bereit, wie man es für über 200 Kilometer im Gelände sein kann. Rapperswil ist der Anfang. Das Abenteuer beginnt.


Abfahrt nach Livigno – Der Auftakt zu einem unvergesslichen Gravel Ride

Nach dem Mittag hat sich die gesamte Gruppe gut gelaunt und voller Vorfreude beim Tennisclub in Rapperswil eingefunden – der Startschuss für das Gravel 200 Abenteuer !!

Nach dem freundlichen Empfang geht es zuerst ans Organisatorische: Alle Teilnehmer:innen werden eingeschrieben, das passende Hotel zugewiesen und nach Stärkeklassen eingeteilt. So ist sichergestellt, dass jeder und jede auf der bevorstehenden Tour genau das richtige Tempo und die passende Herausforderung findet. - Andi, der Guide, welchen ich schon von den letzten Austragungen kenne, meinte: komm zu mir in die Gruppe..!! - gesagt, getan..!! - es ist die Gruppe „Espresso“ - die Schnellen… 😛😛

Anschliessend werden die Trikots und die Startverpflegung für den morgigen Samstag ausgegeben. Mit dem passenden Outfit und ausreichend Energie im Gepäck kann das Abenteuer also beginnen!

Bevor es losgeht, packen alle gemeinsam die Gravelbikes sorgfältig in den Anhänger – ein eingespieltes Team am Werk. Dann heisst es: einsteigen, zurücklehnen und aufbrechen in Richtung Livigno!

Die Stimmung ist geprägt von gespannter Erwartung. Manche von uns wirken noch etwas müde von der Anreise oder vom Alltag, der für ein Wochenende ausgeblendet wird. Andere scherzen, motivieren, geben letzte Tipps. Doch allen ist klar: Der Samstag wird lang, fordernd und unvergesslich.

Die Vorfreude steigt – das Ziel fest im Blick. Livigno erwartet uns mit atemberaubender Bergkulisse, italienischem Flair und hoffentlich bestem Wetter. Die Gruppe ist motiviert, die Beine kribbeln schon – es kann losgehen!


Tortour Gravel 200 – Anreise und Vorfreude in Livigno

Am frühen Nachmittag geht's los !! Die Route führt uns über Chur, Thusis, den Julierpass, durch das mondäne St. Moritz und schließlich über den eindrucksvollen Berninapass bis nach Livigno. Kein Stau, keine Verzögerungen – stattdessen geniessen wir eine kurzweilige Fahrt bei traumhaftem Wetter durch eine beeindruckende Alpenlandschaft. Die Stimmung im Bus ist bestens – zwischen Vorfreude, Nickerchen und entspannten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug.

In Livigno angekommen, beziehe ich mein Quartier im Hotel Posta. Das Einchecken läuft reibungslos, und schon bald mache ich mich auf den Weg zu einem kleinen Spaziergang durch das belebte Dorfzentrum. Livigno zeigt sich von seiner besten Seite: Viele Leute, gute Stimmung und eine schöne Atmosphäre.

Am Abend lassen wir es uns im Hotelrestaurant gut gehen. Nach einem knackigen Salat und einem vielseitigen Antipastibuffet gibt es Penne mit Bolognese – perfekt zum Carboloading – und zum Abschluss ein deftiges Käseomelett mit Kartoffeln. Gutes Essen, gute Gesellschaft – ein runder Tagesabschluss.

Dann geht's hoch ins  Zimmer, die Ausrüstung für morgen liegt bereit: das Rad in der Garage, die Kleidung auf dem Bett die Verpflegung – auf dem Tisch - alles steht. Nur noch ein paar Stunden Schlaf, dann beginnt der große Tag. Der Wecker ist auf 04:30 Uhr gestellt. Die Vorfreude ist riesig. Morgen geht’s los – Tortour Gravel 200, ich bin bereit! 


Tortour Gravel 200 – DIE ERSTEN 100 Kilometer

Am Morgen geht's los…!! Der Wecker klingelt gnadenlos um 04:30 Uhr. Noch völlig verschlafen mache ich mich um 05:00 Uhr über das Frühstück her – viel geht nicht runter, aber der Tag wird lang werden, also muss Energie her.

Um 05:45 Uhr dann der Treffpunkt auf dem Gemeindeplatz - es ist kühl  - 6 Grad. – erste müde Gesichter, gespannte Stimmung, die Sonne noch irgendwo hinter den Bergen. 06:10 Uhr: Wir rollen los. Der grosse Tag beginnt!!

Die ersten Kilometer verlaufen ruhig. Der Weg führt uns weg von Livigno – ein eindrucksvoller Start mit frischer Bergluft, kühlen Temperaturen und traumhaften Ausblicken. Dann weiter entlang des Stausees, durch den sehr kühlen Munt la Schera Tunnel – zurück in die Schweiz. 

Ova Spin und Zernez liegen bald hinter uns, dann beginnt der Anstieg zum Flüelapass. Schweiss, Staub, Anstrengung – aber auch Glücksgefühle. Oben angekommen: ein kurzer Moment des Stolzes, der Ausblick als Belohnung. Dann die rasante Abfahrt nach Davos, weiter Richtung Klosters – das Ziel kommt näher, die Beine werden schon etwas schwerer.


Apruptes Ende

Mein Abenteuer findet ein jähes Ende – nur 10 Kilometer vor Landquart. 

Ein Moment der Unachtsamkeit: Ich fahre meinem Kollegen auf, stürze. Die Folge: der rechte Schalt- und Bremshebel bricht ab  – keine Schaltung, kein Bremsen mehr... Ein Weiterfahren ist nur noch in einem Gang möglich.

“Shit.”

Bis Landquart, einem Verpflegungshalt in der Hälfte der Gesamtstrecke der diesjährigen Tour, ist es mehr oder minder flach - wir fahren in gleichmässigem Tempo dem Bach entlang.

Ich hole mein Gepäck aus dem Begleitfahrzeug, fahre enttäuscht zum Bahnhof in Landquart. Heimfahrt statt Ziellinie.

Jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, bin ich enttäuscht – ja. Ich hatte mir das Ende anders vorgestellt. Aber ich bin auch dankbar: für die Strecke, die Eindrücke, die Kameradschaft unterwegs - und, das Allerwichtigste: Ich bin nicht verletzt, nur ein paar Prellungen und kleine Schürfungen. (und etwas Materialverlust).

Tortour Gravel 200 – ein Abenteuer, welches anders endet als geplant, aber trotzdem Spuren hinterlässt.

Auch wenn das Ziel diesmal unerreicht bleibt - die Motivation ist ungebrochen und ganz nach Paulchen Panther: "Heute ist nicht alle Tage; ich komm wieder, keine Frage."


Informationen 

Organisation: Tortour Gravel 200

Startort Livigno: Livigno 


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Kommentare

Elsbeth Schnarwiler-Odermatt
Vor einem Monat

Wow was für ein Bericht 👍🏻👏🏻. Klar ist die Enttäuschung da, aber zum Glück keine grössere Verletzung. Erhol dich gut und für das nächste Abenteuer viel Glück 🍀🫶🥰