
Nass geholt, sonnig gelaufen – unser Tag an der Granitküste
Der Tag beginnt mit Sonne. Warm streicht sie über den Campingplatz, wir geniessen den Kaffee. Doch kaum ist Elmar zur Boulangerie losgezogen, um frisches Brot zu holen, zieht Regen auf. Es erwischt ihn auf dem Rückweg – nass zurück, aber mit Baguette.
Ab Mittag klart es auf. Sonne mischt sich mit Wolken. Wir entscheiden: Heute laufen wir los, direkt vom Campingplatz aus, wieder auf dem GR 34 – dem Zöllnerweg. Unser Ziel: die Rosa Granit Küste bei Ploumanac’h.
Was die Rosa Granitküste so besonders macht, ist die Farbe des Steins – ein warmes, weiches Rosa, das im Licht der Sonne fast golden schimmert. Diese Farbe entsteht durch die Mischung aus Feldspat, Quarz und Glimmer – und ist in dieser Form weltweit selten.
Doch nicht nur die Farbe beeindruckt. Es sind auch die Formen: vom Wind, Regen und Meer über Jahrtausende geschliffene Felsen, die aussehen wie Tiere, Gesichter oder fantastische Wesen. Manche wirken, als hätte ein Riese sie absichtlich dort abgesetzt. Diese Naturkunstwerke liegen verstreut am Küstenpfad, dem erwähnten „Sentier des Douaniers“, der bei Ploumanac’h besonders eindrucksvoll ist.
Irgendwann tauchen sie auf: die riesigen, rundgeschliffenen rosa Granitfelsen. Und mit ihnen mehr Leute. Kein Wunder – dieser Abschnitt ist gut mit dem Auto erreichbar. Doch es verteilt sich, wir finden unseren eigenen Rhythmus. Immer wieder bleiben wir stehen, setzen uns auf die Steine, schauen aufs Wasser und den Leuten zu, die die grossen Steine erklettern - manche leichtfüssiger, andere weniger.
Wir sehen den Phare de Mean Ruz, den Leuchtturm, der so markant über den Felsen thront - die Felsen heute offensichtlich etwas weniger rosa. Kurz überlegen wir uns noch, heute Abend nochmals vorbeizukommen - aber wir sind uns einig: nette Idee, aber wir werden zu müde sein. Weiter geht’s bis Saint-Guirec. Die kleinen Schiffe liegen jetzt trocken auf dem Sand – Ebbe.
Wir gönnen uns einen starken Espresso, geniessen den Moment, bevor wir uns auf den Rückweg machen.
Zurück geht’s durchs Landesinnere, durch schmale Wege, vorbei an Wiesen und Hecken, bis wir wieder auf unseren Ausgangspfad treffen.
Am Ende queren wir noch einmal den Strand, kaufen Proviant fürs Znacht und kommen mit müden Beinen, aber voller Bilder zurück zum Wohnmobil.
Gelati, grosse Wellen und ein Hauch Dupin
Am Abend zieht es uns noch einmal raus. Wir schlendern runter zum Quai, gönnen uns ein Gelati und lassen uns einfach treiben. Unten am Strand rauschen grosse Wellen heran, eine nach der anderen. Dazwischen die Wellenreiter – manche geübt, andere kämpfen mehr mit dem Gleichgewicht. Es macht Spass, ihnen zuzuschauen.
So lassen wir den Tag langsam ausklingen. Ein Tag voller Sonne, Regen, Wind und dem Weg durch die Rosa Granit Küste.
Morgen geht’s weiter – wir freuen uns schon. Dann zieht es uns in die Heimat von Kommissar Dupin: Pont-Aven bei Concarneau wartet auf uns.



Inspirationen und Informationen
Die Wanderung an der Rosa Granitküste bei Ploumanac'h habe ich aus dem Buch: Outdoor Guide Bretagne und auf den Wegen führen lassen wir uns von App Outdooractive.
Natürlich hat uns auch wieder Kommissar Dupin zur Rosa Granit Küste inspiriert - wo er einen Fall löst, anstatt mit seiner Freundin die Ferien zu geniessen: Bretonisches Leuchten
Übersichtliche Informationen zur Rosa Granitküste: Bretagne Granitküste
Daten zum Weg
Start: Campingplatz Perros-Guirec / Zwischenziel: Phare de Mean Ruz / Ziel: Campingplatz Perros-Guirec / Distanz: 10 km / Aufstieg: 200 hm / Abstieg: 200 hm
Kommentar hinzufügen
Kommentare
Und wieder waren es Kilometer mit vielen Eindrücken die ihr gesammelt habt. So viel Schönes auf eurer Ferientour ist beeindruckend 🫶🤗