
Ein sanfter Start in den Tag
Der Morgen gehört uns. Wir schlafen aus, lassen die Sonne durchs Fenster wärmen und bleiben einfach noch liegen. Kein Wecker, kein Muss. Es ist bereits viel los auf dem Stellplatz - alle wollen offensichtlich früh raus, früh weiter. Wir nicht.
Wir frühstücken gemütlich und lassen den Blick auf das Treiben schweifen. Ein bisschen chillen wir noch vor dem Wohnmobil, atmen die Ruhe ein, die dieser langsame Start uns schenkt.
Erst gegen Mittag rollen wir los. Es liegt nur eine kurze Strecke vor uns, etwa zwei Stunden Fahrt. Heute kein Stress, keine langen Fahrten – wir wissen, dass am Ziel ein reservierter Platz auf uns wartet: unser Camping in Trélevern.
Nach gut einer Stunde legen wir eine Pause ein. Ein kleiner Platz am Waldrand reicht uns – genau richtig, um etwas zu essen, die Beine auszustrecken. Herrlich - nur ein paar hundert Meter weg von der Strasse und es ist einfach friedlich.
Dann geht’s weiter. Der Weg ruft. Trélevern wartet.



Ein Platz, der alles leichter macht
Wir fahren weiter Richtung Trélevern, die Sonne brennt auf die Windschutzscheibe, es ist richtig warm heute. Unterwegs schmieden wir schon Pläne für den Abend: Ein Besuch steht an, bei einem Arbeitskollegen von Elmar. Seine Familie hat hier in der Bretagne ein Ferienhaus, und sie haben uns eingeladen.
Einzige Herausforderung: Unser reservierter Campingplatz liegt mit dem Fahrrad gut dreiviertel Stunden entfernt von ihrem Ferienheim. Keine Lust, verschwitzt und gestresst dort aufzukreuzen, denken wir. Also überlegen wir Plan B.
Ich suche nach etwas Näherem in Perros-Guirec. Und tatsächlich: ein Campingplatz, direkt dort, wo wir hinwollen. Ein Anruf – sie sind fast voll, aber für uns ist noch Platz. Zwei Nächte. Perfekt.
Wir sagen unseren alten Platz ab, freuen uns riesig über diesen spontanen Glücksgriff – und noch mehr darauf, wie entspannt der Abend jetzt wird.

Garten, Meer und ein Stück Far Breton
Einchecken, Wohnmobil hinstellen. Erst mal ankommen. Wir schlendern ein bisschen durch die Ortschaft, geniessen einen ersten Blick auf den Strand.
Dann geht’s los, mit den Rädern den Hügel hoch, dann wieder runter - in 15 Minuten sind wir da: Schon von weitem sehen wir ihn winken – der Kollege steht lachend auf dem Balkon. Wir freuen uns. In den Ferien Menschen zu besuchen, die wir aus dem Alltag kennen, hat immer etwas Besonderes.
Er kommt uns entgegen, sie begrüssen uns herzlich – und führen uns in den Garten hinter dem Haus: Gross, grün, ein langer Tisch, einladende Stühle, der Wind in den Bäumen. Und davor das schöne bretonische Haus, weiss mit den typsischen bretonischen Steinen - und mit Blick aufs Meer von den oberen Stockwerken des Hauses.
Es wird ein gemütlicher Abend. Wir sitzen erst beim Apéro unter dem Baum, während ein paar Regentropfen noch vom Himmel fallen. Der Grill wird angefeuert und wir geniessen ein wunderbares Abendessen mit regionalen Köstlichkeiten – bis hin zum Far Breton, über den wir eine Weile rätseln, woran er uns erinnert. Manche sagen Cheesecake, andere widersprechen entschieden. Einig werden wir uns nicht, nur in einem: Himmlisch ist dieses Stück Nachtisch auf jeden Fall - schnell ist er einfach weggeputzt.
Später machen wir uns noch einmal auf den Weg. Ein kleiner Abendmarsch – hinunter zum Strand. Die Luft ist mild und ein wunderschöner Sonnenuntergang erwartet uns und weitet unsere Herzen. Wir klettern ein bisschen über die Felsen auf der Halbinsel, lassen den Blick übers Wasser schweifen. Es ist einer dieser Abende, an denen alles stimmt: das Meer, der Himmel, die Menschen um uns herum. Und wir mittendrin.






Lichter am Himmel, Ruhe im Herzen
Um 23.30 Uhr steht noch ein Highlight an: das grosse Feuerwerk am Strand zum 14. Juli, dem französischen Nationalfeiertag. So wie bei uns in der Schweiz die Raketen schon vor dem 1. August den Himmel erleuchten, ist es auch hier. Also wird heute, am 13. Juli, gefeiert.
Wir finden ein wunderbares Plätzchen, um das Feuerwerk zu erleben – weit genug weg vom Trubel, nah genug, um den Blick übers Meer und die bunten Lichter am Himmel geniessen zu können.
Nach diesem schönen, entspannten Abend verabschieden wir uns herzlich, wünschen ihnen eine gute Heimfahrt am nächsten Tag – und sie uns eine gute Weiterreise.
Ruhig und zufrieden radeln wir zurück zu unserem Wohnmobil. Die Nacht ist mild, der Tag klingt nach. Wir freuen uns auf erholsamen Schlaf – und darauf, morgen den Tag in Perros-Guirec zu beginnen.
Inspirationen und Informationen
Liebgewonnen durch die schönen Erlebnisse: Perros-Guirec
Das Ferienhaus mit dem wunderschönen Garten: Villa in Perros-Guirec, Frankreich
Der spontane Camping in Perros-Guirec: Domaine de Trestraou
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Kommentare
Liebe Karin, deine Berichte sind immer spannend und nehmen uns mit auf eurer Reise. Weiterhin viel Spass und hends guet.
Herzlichst, Margrith und Ernst
Und wieder ein super Tagesbericht, so Facettenreich, spannend zu lesen und zu wissen dass es euch gefällt und gut geht 🫶🥰