
Es ist Morgen und das Wohnmobil ist schon warm
Wir wissen: Wir wollen heute ans Cap Fréhel. Sechs Kilometer, immer der Küste entlang, bis ganz nach vorn. Und zurück? Quer durch die Landschaft, vorbei an Feldern, Ginsterbüschen, Sandwegen. Ein kleiner Rundweg, ein großer Ausblick.
Um halb neun schultern wir unsere Rucksäcke und laufen los.

Klippen, Wind und Weite – unser Weg auf dem GR 34
Die schmalen Wege schlängeln sich der Küste entlang, mal führt uns der Pfad direkt an den Strand, dann wieder hinauf auf die Klippen. Über uns nur der Himmel, vor uns das weite Meer. Wir laufen auf dem GR 34.
Es ist warm. Doch der Wind weht stetig vom Wasser herüber, er bringt uns die nötige Kühle. Immer wieder bleiben wir stehen, machen Pause und setzen uns. Wir schauen hinaus, lassen den Blick gleiten über das Blau, über die Felsen, die steil ins Wasser abfallen.
Es ist einer dieser Wege, die man nicht einfach nur läuft – man atmet ihn ein, Schritt für Schritt. Und mit jedem Stück kommen wir dem Kap ein bisschen näher.



Der GR 34 – Sentier des Douaniers
Der GR 34 ist einer der schönsten Fernwanderwege Frankreichs. Er zieht sich über mehr als 2000 Kilometer die bretonische Küste entlang – von der Mont-Saint-Michel-Bucht im Norden bis nach Saint-Nazaire im Süden.
Seinen Spitznamen Sentier des Douaniers verdankt er den Zöllnern, die hier früher patrouillierten, um Schmuggler aufzuspüren.
Gerade im Norden, rund um die Côtes-d’Armor und das Cap Fréhel, ist der Weg besonders abwechslungsreich: Er führt über hohe Klippen, durch Heidelandschaften, vorbei an Leuchttürmen und kleinen Buchten. Immer wieder öffnen sich atemberaubende Ausblicke auf das Meer – mal wild und schäumend, mal ruhig und glitzernd.



Das Kap als Ziel – der Weg als Geschenk
Nach zweieinhalb Stunden kommen wir an - am Cap Fréhel. Hier sind deutlich mehr Leute unterwegs, viele geniessen wie wir die Aussicht aufs offene Meer.
Doch eigentlich gefällt uns der Weg dorthin fast besser als das Kap selbst. Und das fühlt sich richtig an: Heute ist der Weg unser Ziel. Das Gehen, das Schauen, das Pausieren – all das macht diesen Tag besonders.



Rückweg, Schatten, Stellplatzleben
Schliesslich machen wir uns auf den Rückweg. Dieses Mal geht es der Strasse entlang, hinein ins Landesinnere. Wind und Sonne begleiten uns. Und wir nehmen diesen Weg genauso mit – er gehört dazu, zu unserem kleinen Abenteuer ans Kap.
Den restlichen Tag lassen wir entspannt beim Wohnmobil ausklingen. Wir sitzen vor dem Camper, geniessen den Schatten und den Wind und spüren, wie unsere Beine die Wanderung nachklingen lassen.
Gegen Abend füllt sich der Stellplatz – zum ersten Mal seit Beginn unserer Reise wird es richtig belebt um uns herum. Es scheint, als hätten nun auch bei vielen anderen die Ferien angefangen.




Und so endet dieser Tag
Ruhig, erfüllt und mit dem Gefühl, genau richtig unterwegs zu sein.
Inspirationen und Informationen
Inspirationen zum GR34 hole ich mir von der Website GR34 der Zöllnerpfad und den Weg zum Kap Fréhel habe ich im Buch Outdoor Guide Bretagne entdeckt.
Unser Schlafplatz in Fréhel
Daten zum Weg
Start: Stellplatz Fréhel / Zwischenziel: Cap Fréhel / Ziel: Stellplatz Fréhel / Distanz: 14.5 km / Aufstieg: 232 hm / Abstieg: 232 hm
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Einmal mehr können wir in Gedanken mit euch auf dem Söldnerweg zum Cap Fréhel. Jetzt brauchen die Beine Erholung und hoffentlich könnt ihr den Abend von dem 14. Juli geniessen.
🫶🥰🤗