
Unterwegs nach Brüssel
Der Tag beginnt in Longwy. Hier sind wir gestern spätabends angekommen, müde, aber dankbar, einen Platz auf dem Gemeindestellplatzgefunden zu haben. Heute geht es weiter – unser Ziel: Brüssel.
Die Strassen ziehen an uns vorbei, Kilometer um Kilometer, während draussen die Welt vorbeirauscht. Irgendwann ist es Zeit für einen Halt – Raststätte Wannin in Belgien.
Raststätten gehören einfach zu uns. Jede ist anders. Aber jede ist gefüllt mit Menschen, die unterwegs sind. Reisende, Fernfahrer, Familien, Menschen, die ankommen wollen – oder einfach nur kurz bleiben. Diese kleinen Zwischenstopps sind Teil unserer Reise.



Staunen über Lichter
Unterwegs ist unserem Driver Elmar etwas aufgefallen: So viele Lampen auf der Autobahn! Er kam nicht aus dem Staunen raus. Also haben wir nachgeforscht – und siehe da: Belgien hat tatsächlich das am dichtesten beleuchtete Autobahnnetz der Welt.
Belgien ist berühmt dafür, dass seine Autobahnen nachts fast flächendeckend beleuchtet sind. Dieses System entstand schon in den 1960er-Jahren. Damals wollte man die Verkehrssicherheit erhöhen, vor allem bei Nebel und schlechtem Wetter. Gleichzeitig war die Beleuchtung ein Symbol für Fortschritt – die Lichter galten sogar als Visitenkarte für das Land und waren aus dem Weltall zu sehen.
Mit der Zeit wuchs das Netz auf rund 2'000 Kilometer. Fast überall stehen Lampen, möglich wurde das durch günstigen Strom, erst aus Kohle, später aus Atomkraft.
Heute denkt man auch hier um: In einigen Regionen werden die Lampen nachts ausgeschaltet oder auf sparsame LED umgerüstet. Trotzdem bleiben die hell erleuchteten Strassen ein Teil des belgischen Autobahn-Images – sicher, hell und gut sichtbar.

Ankunft in Brüssel – mit ein paar Extras
Ankunft in Brüssel, genau auf den Mittag. Wir kommen am Stellplatz an - und stehen erst mal vor verschlossenen Toren. Auf den Informationen am Eingang lesen wir, dass man erst ab 13 Uhr rein darf und dass man dafür eine Platzreservierung braucht.
An eine Reservierung haben wir gar nicht gedacht. Meistens ist das ja auch gar nicht nötig oder möglich. Für diesen Platz braucht es aber eine. Also reservieren wir noch schnell online einen Platz, stellen unser Wohnmobil in eine kleine Seitengasse direkt beim Stellplatz und machen uns erst mal ein feines Mittagessen. Dann warten wir ganz entspannt auf die Öffnung und bereiten unseren Besuch in Brüssel vor.
Dabei fällt uns auf der Website des Stellplatzes noch etwas auf: Brüssel ist Teil einer Low Emission Zone (LEZ). Das heisst, die meisten Fahrzeuge – auch unser Diesel-Wohnmobil – müssen vorher online registriert werden. Also machen wir uns gleich daran: Fahrzeugausweis raussuchen, Daten eintragen, alles hochladen. Ein paar Versuche hat es schon gebraucht, bis alles richtig war. Und weil unser Camper die Vorgaben nicht erfüllt, müssen wir zusätzlich noch eine Tageskarte lösen.
Am Ende funktioniert alles und wir können schliesslich entspannt in die Stadt starten. Wieder was gelernt, alles erledigt!


Brüssel: Ein bisschen Sightseeing, viel Beobachten
Mit der Metro fahren wir ins Zentrum von Brüssel. Schon das Lösen der Fahrkarte ist ein kleines Abenteuer: Nicht alle Automaten machen das Gleiche, manche nehmen nur bestimmte Karten, andere wollen eine Aufladekarte, die wir gar nicht haben. Wir probieren herum - und finden schliesslich den richtigen Automaten für unser Ticket.
Elmar und ich und Stadtbesichtigungen - das ist so eine Sache. Oft gehen wir einfach rein, fühlen uns einen Moment hinein und merken schnell: Die Stadt gefällt uns oder sie gefällt uns nicht. Viele Sehenswürdigkeiten schauen wir uns jeweils nicht an. Lieber beobachten wir ein bisschen die Leute und nehmen die Stimmung auf.
Heute versuchen wir mal etwas Neues. Ich habe eine App heruntergeladen, die einen Spaziergang mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorschlägt. Wir probieren es aus - und merken bald: Es ist uns viel zu langweilig, so von Punkt zu Punkt zu laufen. Vieles interessiert uns gar nicht wirklich. Also stellen wir uns wieder um auf unser normales Programm, setzen uns in eine der vielen Bars in Brüssel, trinken was Kühles , speisen feine Frites mit Mayonnaise und schauen dem bunten Treiben zu.
Was natürlich nicht fehlen darf: ein Abstecher in einen der vielen Schokoladenläden. Brüssel ist eine Stadt, die voller Schokolade steckt - an jeder Ecke locken süße Versuchungen. Wir lassen uns treiben, probieren ein paar Pralinen … und stellen fest: Für uns bleibt die Schweizer Schokolade einfach unschlagbar.
Wir laufen noch ein wenig weiter durch die Strassen. Brüssel ist voll, viele Touristen, aber auch Einheimische, die ihrem Alltag nachgehen. Nach einer Weile merken wir: Wir haben gesehen, was wir sehen wollten. Vieles ist spannend, aber die Stadt berührt uns nicht so sehr.
Die Metro führt uns rüttelnd und ratternd zurück - raus aus dem Trubel, zurück zu unserem Wohnmobil. Leute steigen ein und aus, Stimmen kommen und gehen. Wir sitzen still und entspannen uns und rollen langsam zurück in unser kleines Zuhause auf Rädern.







Wo der Tag leise ausklingt und die Gedanken schon weiterreisen
Beim Wohnmobil zurück, kommen wir zur Ruhe, während unsere Gedanken schon weit vorausziehen – hin zum Morgen, hin zum Meer.

Inspirationen und Informationen
Inspirationen haben wir uns geholt von: DuMont Bildatlas Flandern, Brüssel und von Viator oder direkt von der offziellen Website Visit Brüssel.
Unser Stellplatz: Camp Brüssel
Informationen zur Niedrigemissionszone: Low Emission Zone (LEZ)
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Kommentare
Schöner Start eurer Ferien. Jetzt ist klar, für Schokolade muss man also nicht nach Brüssel fahren 🤔.
Weiterhin gute Fahrt und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Zeilen 🫶🥰
Meine Lieben🙏🙏🙏
Einmalig eure Reise....
Es ist ein Genuss euch zu begleiten....
Vielen lieben Dank 💝💝😘💝
Weiterhin gute Reise und hend Sorg
Herzlichst Conny ❤️❤️❤️
Liebe Karin und Elmar
Spannende Einblicke in Eure Erlebnisse. Wir hatten das Gefühl die Stadt Brüssel selber zu besuchen. Wenn es Euch möglich ist die Stadt Brügge auch zu besuchen. Sie ist kleiner und sehr romantisch. In der Nähe der Stadt gibt es einen sehr tollen Campingplatz von dort man bequem mit dem Bus die Stadt erreichen kann. Wir wünschen Euch eine erholsame und erlebnisreiche Weiterreise
Ech wönsche üch ganz en schöni & unvergässlichi Reis!
Gelg Esther