Zwischen Türmen und Gedanken

Veröffentlicht am 18. Juli 2025 um 19:00

Ein Sommermorgen ohne Lüftchen

Schon früh am Morgen ist es sommerlich warm. Kein Windhauch regt sich, die Luft steht. Aber die Nacht hat gutgetan – glücklicherweise angenehm kühl. Wir haben tief und erholt geschlafen.

Ein kurzer Kaffee – und dann geht’s auch schon los. Heute steht das Schloss Chambord auf dem Programm. Unsere Idee: möglichst früh dort sein, gleich zur Öffnung, und wieder verschwinden, wenn der grosse Ansturm beginnt.

Und tatsächlich: Um 9.30 Uhr rollen wir auf den fast leeren Parkplatz. Am noch ruhigen Ticketschalter lösen wir unsere Eintritte – kein Anstehen, keine Hektik. Wir freuen uns. So mögen wir das.

Dann machen wir uns auf den Weg – hinein in die Schlosswelt von Chambord.


Türme, Treppen, viele offenen Fragen

Von aussen ist Schloss Chambord beeindruckend. Die vielen Türme, das Verspielte, das Ineinandergeschachtelte – wir können uns kaum sattsehen. Die Gärten rundherum dagegen wirken eher karg und ausgetrocknet – es hat wohl länger nicht geregnet.

Drinnen erwartet uns ein Labyrinth aus Räumen. Gross, klein, prunkvoll, schlicht. Und überall: Cheminées - irgendwie mussten die ja die Räume warm halten. Die grosse Rundtreppe gefällt uns besonders – ebenso die Terrassen, von denen aus man in alle Richtungen blickt. Ich frage mich, wer hier wohl früher stand. Wie hat man sich in diesem riesigen Schloss gefunden? Wie sah ein Tag hier aus?

Der Audioguide erzählt etwas Geschichte, erklärt Räume und Funktionen – doch der Alltag der Menschen bleibt im Dunkeln. Ich würde so gerne mehr darüber erfahren.

Nach etwa einer Stunde haben wir genug gesehen. Und gerade rechtzeitig: Jetzt kommen sie, die Besuchermassen.

Wir trinken noch einen Kaffee, ein Wasser – und dann ziehen wir weiter.


Bekannte Plätze: Raststaätten und Seurre

Unser Ziel heutiges Ziel: Seurre. Unser letzter Stellplatz dieser Reise.

Natürlich nehmen wir – wie könnte es anders sein – wieder die Autobahn. Elmars bevorzugte Route. Es rollt ruhig dahin. Wir beide sind etwas in Gedanken versunken. Ich mache ein kleines Nickerchen, Elmar gönnt sich unterwegs einen Kaffee und ein Glace an der Raststätte.

Am Nachmittag erreichen wir Seurre. Ein Ort, den wir schon von einer früheren Reise kennen. Der Stellplatz liegt schön unter grossen Bäumen – heute ein Segen, denn es ist immer noch sehr warm, auch wenn die Sonne sich etwas zurückhält.

Ankommen, durchatmen. Fast ein bisschen Wehmut – der letzte Halt. 


Ein letzter Halt – mit euch im Gepäck

Ich sitze da – auf dem Stellplatz in Seurre – und bin in Gedanken. An all die Tage, die hinter uns liegen. An das Heimkommen. Irgendwie sitze ich nicht nur hier, ich hänge auch dazwischen. Zwischen Reise und Zuhause. Noch nicht ganz abgeschlossen, noch nicht ganz angekommen.

Doch dieses Dazwischen fühlt sich vertraut an. Vielleicht, weil wir beides lieben: das Unterwegssein – und das Heimkehren.

Und ehrlich gesagt: So richtig fern hat es sich gar nie angefühlt. Ihr wart mit dabei – liebe Familie und liebe Freunde. Mit euren Nachrichten, eurem Interesse, eurer Freude. Es hat uns berührt. Schön, dass wir euch mitnehmen durften auf diese Reise. Mit Bildern, Worten – vielleicht war auch etwas Inspirierendes für euch dabei. Danke, dass ihr dabei wart. Es war schön, euch dabeizuhaben – leise, nah und verbunden.

Morgen fahren wir die letzte Etappe. Noch einmal unterwegs sein, bevor wir ganz ankommen. Und wer weiss – vielleicht ist auch im Heimkommen wieder ein kleiner Aufbruch verborgen.


Inspirationen und Informationen 

Inspirationen und Informationen zum Schloss Chambord

Unser letzter Schlafplatz unserer Reise in der Normandie und Bretagne: Seurre


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Kommentare

Elsbeth und Marco
Vor 18 Tage

Ihr zwei Lieben
Schön durften wir die ganze Zeit auf eurer Reise dabei sein, auch wenn ihr nicht in unserer Nähe wart, fühlten wir uns immer ganz nah bei euch. Dank eurer Reiseberichte die so spannend verfasst wurden. DANKE und kommt gut nach Hause 🫶🥰