
Ein Morgen, der nach mehr schmeckt
Wir geniessen den Morgen. Die Sonne scheint schon früh ins Wohnmobil und macht Lust auf den Tag. Um neun Uhr rollen wir los. Unser Übernachtungsziel von heute kennen wir – alles andere wird sich zeigen, so wie es uns gefällt.
Wir fahren nochmals durch Hermanville-sur-Mer, ein hübsches Dorf mit alten Häusern, gepflegten Gärten, einer kleinen Bäckerei, einem Blumenladen, Metzgerei und natürlich einer Bar.
Doch erstmal führt uns der Weg weiter. Ein kleiner Zwischenstopp: Einkauf. Wir halten am Carrefour. Ich mag den Carrefour – dort gibt’s so viele Bio-Produkte, glutenfreie Sachen, lange Regale voller Entdeckungen. Ein kleines Paradies für mich. Nur ist das immer wieder eine Herausforderung, sich darin zurechzutfinden finden, in diesem Labyrinth aus Gängen. Regal für Regal, wir stöbern, suchen und schauen, dass wir uns nicht verlieren. Am Ende ist der Korb voll, alles eingepackt. Wir verstauen unsere Schätze im Camper – und rollen weiter.




Ein kurzer Blick – ein kurzer Halt: Mont Saint-Michel
Eigentlich haben wir uns schon entschieden: Wir fahren direkt weiter nach Hirel, zu unserem nächsten Stellplatz. Doch dann sehen wir die Ausfahrt Mont Saint-Michel. Schon viel davon gelesen, aber noch nicht mit eigenen Augen gesehen. Ein kurzer Blick, ein Entscheid – wir sind uns einig: Wir gehen da kurz hin.
Wir zweigen ab, rollen durchs Labyrinth der vielen Parkplätze. Irgendwann finden wir den Bereich nur für Wohnmobile. Wir parken, stärken uns mit einem kleinen Mittagessen und machen uns dann auf den Weg. Immer den Blick nach vorn, dahin, wo der Mont Saint-Michel bereits zu sehen ist.
Wir kommen ans Wattenmeer und sehen ihn vor uns: den Mont Saint-Michel, dieser Stadthügel mitten im Watt. Doch was ich spüre, ist keine Ruhe. Die Energie hier ist wild, unruhig, fast flatterig – obwohl gar nicht so viele Menschen unterwegs sind. Vielleicht liegt es an all den Geschichten, an all den Gedanken, die hier jeden Tag zusammenkommen - oder die der Mont Saint-Michel trägt
Elmar läuft noch ein Stück Richtung Klosterinsel, dreht aber bald um. Wir beschliessen: Heute gehen wir nicht rüber. Kein Stadtbummel, kein Gedränge. Das machen wir ein anderes Mal. Vielleicht an einem Morgen, wenn noch alles schläft.
Nach einem kühlen Getränk in einer Hotelbar am Mont Saint-Michel kehren wir zum Wohnmobil zurück und rollen weiter Richtung Hirel.




Wenn das Meer das Leben spiegelt
Angekommen in Hirel geniessen wir den kühlen Wind und das Rauschen der Bäume. Der Stellplatz ist gross - es hätten 140 Wohnmobile Platz. Er ist aber nicht besetzt und es bleibt wieder viel Platz zwischen den Wohnmobilen.
Nach dem Nachtessen wissen wir: Wir müssen noch an den Strand. Es lohnt sich. Diese Weite! Nur Sand, Muscheln, Meer – und wir zwei mittendrin.
Wir schauen hinaus aufs Wasser, atmen diesen unverkennbaren Geschmack des Meeres ein. Sehen dem Meer zu und wie das Wasser immer näher kommt. Hier herrscht grosse Tide – Ebbe und Flut schenken diesem Ort jedes Mal ein neues Gesicht. Das fasziniert uns immer wieder.
Wir sitzen einfach da, spüren den Wind, das Salz auf der Haut. Das Kommen und Gehen des Meeres erinnert uns daran, wie auch das Leben fliesst und alles immer nur für eine Weile bleibt. Und genau darin liegt etwas Beruhigendes. Es tut gut, so dazusitzen. Nichts zu tun. Nichts zu denken. Nur sein. Und geschehen lassen.
Wir lassen den Tag ausklingen und wissen: Morgen steht unser eigentliches Ziel dieser Reise in der Bretagne an - der Start der Tour de France in Saint Malo.




Inspirationen und Informationen
Inspirationen und Informationen hole ich mir aus dem Dumont Bildatlas Bretagne und von der Website zum Mont Saint-Michel.
Und hier schlafen wir diese Nacht in Hirel.
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Kommentare
Einfach nur schön - und wir warten immer wieder gespannt auf eure neuen Zwischenstops 🫶🥰
Wunderbar! ❤️
Mega schön, bei euren Touren, aus der Fehrne an euren vielen wunderbaren Erlebnissen, teilhaben zu dürfen.
Ihr schreibt ja so genial 😀
Hends guet und gniässid all das Schönä.
Ganz liäbi Grüessli